Weniger Grün, dafür mehr Sand

Die Landschaft wird karger, aus Palmen und Bäumen werden Büsche, aus Büschen werden krautige Gewäche, bis nur noch die robustesten Pflanzen übrig bleiben. Unter Anderem erstrecken sich auf den steinigen Ebenen neben der Straße breite Teppiche von roten Sukullenten, die problemlos den Sand besiedeln können.

Die letzen Palmenschatten verschwinden im Sonnenuntergang.
Beim Stopp am nachsten Tag sind keine Bäume mehr zu sehen.

Und es wird wärmer. Die Sonne brennt vom blauen Himmel ins Auto und auch die Straßenschilder zeigen nun Tiere, die man in Europa darauf nicht zu sehen bekommt. Wir sind in der Westsahara, wir kommen mit dem Trinken gar nicht hinter her. Hier begegnet man Kamelen, die die Straße kreuzen und hier setzen (in Gülhim) die Taxiunternehmen auf Landrover.

Meister der Anpassung, dieses Gewächs trozt Sonne und Trockenheit.
Verkehrschhild mit ungewohntem Tier darauf.
Und tatsächlich wandern Kamele gemütlich über die Fahrbahn.

Auch die Tore an den überdimensionierten, prozenden Asphaltstraßen die nur zu kleinen Städtchen gehören zeigen, wir sind in der Wüste angekommen und dies ist nicht die Westsahara, nein das Gebiet gehört noch zu Marokko  – so wollen es zumindest die marokkanischen Behörden hören.

Stadtor in der Westsahara, Marokko macht ein Statement.

(Hier zum Querlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Westsaharakonflikt, oder http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-03/marokko-westsahara-besatzung-asyl-sicheres-herkunftsland) Wir fahren über 1.000 km durch die unwirkliche Landschaft, übernachten in einsamen, versandeten Campingplätzen, bis wir am berühmten Kilometer25 vor Dakhlar ankommen.

Highlight auf dem Weg, das Schiffsfrak bei Tarafaya.
Frühstück auf dem Campingplatz, sieht aus wie auf einer Marsstation.

Es handelt sich hier nicht um einen ausgeschriebenen Campingplatz. Mit einer Düne im Rücken und einer Lagune vor der Haustür, die beste Winde für Kitesurfer bereitstellt, ist der Kilometer25 ein beliebtes Ziel für Winterflüchtlinge in Wohnmobilen. Es gibt eine Quelle mit schwefelhaltigem und – nach allgemeiner Meinung – trinkbarem Wasser und sonst nur gleisenden Sand, bruzelnde Sonne und jede Menge Hunde haltende Rentner in rollbaren Plastikwohnunterkünften. Für Offroadfahrer, die kein Klo on Board haben, fehlt hier der gewohnte Luxus nicht etwas einer Campingplatztoilette, aber zumindest eines Stückchens unbenutzter, einsamer Natur. Wir kommen nicht umhin uns die Düne mit den Anderen und leider auch den Hunden zu teilen. Denjenigen, die in einem Auto nach Mauretanien und dort durch die Wüste fahren wollen, raten wir trotzdem hier ein paar Tage an zu halten. Wir treffen hier den Japaner Taka, der mit seinem Mercedes von Japan über Russland bis hier in die Wüste gefahren ist. Auch ein japanischer Radfahrer hat seinen Weg so weit gemacht, mit nur zwei Rädern und Muskelkraft.

Die Militärposten haben damit zu kämpfen dieses Nummernschild zu notieren – Japanische Schriftzeichen.

Man findet jede Menge weitere wüstenwillige, erfahrene und auch sehr nette Offroader, die genauso wie wir nicht alleine durch das Ödland fahren wollen. Wir schließen uns Regine, Mark und der Hündin Lizzy an, die auch mit dem Defender unterwegs sind und testen zum ersten Mal unsere Sandfahrtkentnisse bei einem kleinen Einkaufstrip an der Küste entlang nach Dakhlar.

Mark und Cemil lassen das erste Mal Luft aus dem Reifen, Taka dokumentiert mit der Handykamera.

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