Bis jetzt waren wir auf der Straße unterwegs, nur auf kohlenschwarzen, von der Sonne aufgeheiztem Asphalt. Der Sand erstreckt sich endlos, wenn man aus dem Fenster sieht, der Wind treibt ihn in Wirbeln über die Straße. Aber noch ist man nicht wirklich in der Wüste, noch haben die Reifen einen festen Untergrund und ein kleines Städtchen ist stets innerhalb einer Tagesfahrt erreichbar. Von Dakhlar bis zur Grenze ist es eine Tagesreise, wir erreichen sie am Abend und entscheiden uns dazu im Auto zu schlafen.

Am Morgen wird das Tor geöffnet und wir verlassen die Westsahara, wir verlassen marokkanisches Herrschaftsgebiet, aber nicht die Sahara selbst.

Am Grenzausgang wird unser Auto von den Marokkanern durchleuchtet, das System nachdem man Polizeistationen und Zollhäuschen ab arbeiten muss ist kaum logisch, aber schaffbar, wenn man sich von A nach B fragt. Danach durchfahren wir den Minengürtel im unwirklichen Niemandsland, von provisorisch anmutenden Militärposten gesäumt, den auch Wohnmobilfahrer meistern können.


Wichtig ist nur, dass man auf der ausgefahrenen Piste bleibt – die ausgebrannten Autos neben der Straße ermahnen einen dazu – denn nur dort wo Spuren sind und schon jemand darüber gefahren ist, ist nachweislich keine Mine darunter. Die Mauretanische Grenze erwartet uns mit weiterer Bürokratie, ein klein wenig mehr Stuktur und unserem ersten Visumaufkleber für den Pass. Im Campingplatz in Nouadhibou füllen wir unsere Reserven, bevor wir uns wahrhaftig weiter in die Wüste wagen.